Du und Dein Pferd

… wertschätzen, was Ihr miteinander habt

Vor einigen Tagen gab es für mich eine kleine Lektion in Sachen „Du und Dein Pferd“. Ich schrieb für Facebook & Instagram einen kleinen Text über einen Spaziergang mit meinem Anthony. Es war einer der Tage gewesen, an denen er ganz offen war und sich darüber freute, dass ich kam. Wir hatten einen zauberhaften, kleinen Herbstausflug im goldenen Herbstlicht mit bunten Blättern, Fasanen und einer wundervollen Leichtigkeit. Und obwohl es tatsächlich nichts weiter als ein kurzer Spaziergang war, bekam ich Rückmeldungen, die ausdrückten, dass andere sich das auch mit ihrem Pferd wünschen.

Ganz ehrlich: Dass ich mal um das beneidet werden würde, was ich mit Anthony habe, wäre mir lange Zeit nicht mal in den Sinn gekommen. Und das ist so bezeichnend für die Bewertungen, die wir oft machen, ohne es selbst zu merken. Wie oft können wir das, was wir haben, nicht schätzen, weil wir glauben, es sei nicht genug oder nicht das Richtige oder etwas anderes wäre besser. Damit machen wir das, was wir haben, klein und unansehnlich. Dabei ist es in Wirklichkeit ganz, ganz kostbar!

Entscheidend sind Du und Dein Pferd

Ein Spaziergang mit Anthony, zu dem er sich selbst entschieden hat, ist für mich heute ein echtes Geschenk, ganz egal was andere sagen und ganz egal, ob von mir als Trainerin zu erwarten wäre, dass ich jederzeit mit ihm ausreiten kann. Was für mich heute der Maßstab ist, ist das ganz besondere Wir, welches Anthony und ich haben. Nur wenige von außen können unseren Weg und unsere Geschichte wirklich einschätzen und ich denke, dass das in ganz vielen Fällen so ist. Wenn wir auf andere schauen oder hören, ist es sehr deshalb so wichtig, sich genau dessen bewusst zu sein: dass eben nur sehr wenige Menschen bereit und auch in der Lage sind, eine bestehende Beziehung zu verstehen. Wie auch? Sie erleben nur einzige Ausschnitte, nie das Ganze. Jedes Wir ist einzigartig.

Achtet deshalb immer gut darauf, welche Einflüsse Ihr zulasst. Können die Mädels an der Bande wirklich verstehen, worum es bei Euch gerade geht? Achtet der Reitlehrer wirklich darauf, Euch auf Euren Weg weiterzuhelfen oder vermittelt er vor allem Techniken oder Methoden? Fühlt sich die Trainerin in das ein, was Ihr gerade braucht ein? Haben diejenigen, die einen Social-Media-Beitrag von Euch kommentieren oder ein Foto wirklich eine Ahnung von dem, was für Euch zählt? 

Grundsätzlich ist es natürlich gut, offen zu bleiben, aber manch ein Wir ist in sich sehr verletzlich und so sollten wir gut darauf achten, was es nährt und fördert und was nicht.

Lesetipp: Versteh Dein Pferd

Du und Dein Pferd

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