Unbeschwertheit

Unbeschwertheit

oder: Die Kunst des Loslassens

Für Wege zum Pferd hatte ich vor einigen Tagen dieses Zitat von mir in den sozialen Medien eingestellt:

„Unbeschwertheit erreichen wir nicht durch Wollen,
sondern durch Loslassen.“

Diese Erkenntnis habe ich meinem Anthony zu verdanken, denn bei ihm gab es für mich an vielen Stellen nur die Möglichkeit des Loslassens: das Loslassen von Erwartungen und Forderungen, von Zielen und Vorhaben und auch von Wünschen und Bedürfnissen. Und das war verdammt schwer – … so lange, bis es leichter wurde.

Ich durfte die Erfahrung machen, dass es das war, was ich festhielt, das so schwer wog und dass es für mich tatsächlich immer leichter wurde, je mehr ich loslassen konnte. Rational ist einem das natürlich klar, aber wirklich die Erfahrung zu machen, ist nochmal etwas ganz anderes. Unerfüllte Erwartungen, unerreichbare Ziele und ungestillte Wünsche können endlos schwer wiegen und sie können hart und bitter machen. Sich von ihnen zu befreien hingegen, kann Türen zu ganz neuen Wegen und Erfahrungen öffnen.

Ja, klar, manches fehlt mir bis heute (zum Beispiel so ein wundervoller Ritt wie auf dem Foto weiter unten), aber dafür bekomme ich inzwischen so viel anderes von meinem Pferd, dass ich mich ganz satt und reich fühle – und immer öfter tatsächlich unbeschwert!

Vielleicht können Euch meine Zeilen Mut machen, das Loslassen zu wagen, und ganz offen und zuversichtlich zu schauen, was dann auf Euch wartet. Möglicherweise ist es, so wie bei mir, die wahre und ganz zauberhafte Persönlichkeit Eures Pferdes, das Euch so viel zu geben hat.

Lachen und weinen

Lachen und weinen

Über die Trauer

Die Trauer ist schon ein seltsames Wesen – so veränderlich, so unberechenbar und so mächtig. Sie kommt und geht, wie es ihr beliebt, und sie liegt irgendwie vollkommen außerhalb des normalen Zeitempfindens. Heute vor fünf Jahren habe ich meinen Aramis gehen lassen müssen, doch an manchen Tagen schmerzt es noch so, als wäre es gerade erst gestern gewesen…

„Weine nicht, weil es vorbei ist,
sondern lächle weil es so schön war.“

Gabriel García Marquez

Über dieses Zitat habe ich viel nachgedacht. Es berührt mich und es bewegt mich sehr. Ja, ganz oft kann ich lächeln und sogar lachen, weil es so schön gewesen war mit diesem wundervollen Pferd und weil ich für jeden Moment, den ich mit ihm erleben durfte, zutiefst dankbar bin. Aber manchmal, da will ich und da muss ich weinen, weil es so wehtut, und auch das darf sein. Ich habe keine Angst mehr vor dem Schmerz, denn ich kenne ihn inzwischen sehr gut. Ich lasse ihn zu, denn ich weiß, ich kann ihn aushalten und er gehört zu mir.

Die Trauer hat viele Gesichter, so, wie es auch die Liebe hat und das Leben selbst. Und ich spüre ganz tief, wie gut es ist, dass wir lachen UND weinen können, ja dass wir fühlen können – Glück und Freude, Schmerz und Trauer und alles dazwischen und noch viel mehr.

Die Kraft der Hoffnung

Die Kraft der Hoffnung

Im Ja bleiben

Das Leben ist viel zu kostbar, als dass wir es entwerten dürften, 
indem wir es leer und hohl, ohne Sinn, ohne Liebe 
und letztlich ohne Hoffnung verstreichen lassen.“

Václav Havel

Wie so viele von Euch beschäftigen mich die aktuellen Ereignisse in der Welt sehr und auch ich ringe oft damit, nicht die Hoffnung zu verlieren und nur nicht die Angst siegen zu lassen. Denn gerade in solchen Zeiten ist es wichtiger denn je, im Ja und in der Liebe zum Leben zu bleiben. Es ist dieses Ja, das all das Dunkle überwinden kann und das zum Beispiel auch die enorme Hilfsbereitschaft ermöglicht, die es gerade überall zu erleben gibt.

Für dieses Ja brauchen wir viel Kraft und hier können wir Pferdemenschen sehr dankbar sein, für die Zeit, die wir mit diesen wundervollen Tieren verbringen können –  Zeit, die uns erdet, Zeit, die uns im Herzen nährt und Zeit in der Natur, die voller Zuversicht in den Frühling startet. 

Zugegeben, der Frühling ist ein viel strapaziertes Bild für wieder aufkeimende Lebensfreude, aber er ist vielleicht tatsächlich das stärkste, weil ursprünglichste und umfassendste Symbol dafür, dass es sich lohnt, nie aufzugeben, sondern dass es immer irgendwie weitergeht.

Motive

Motive

Warum tue ich, was ich tue?

Frage dich bei dem, was Du tust, immer mal wieder: 

Aus welcher Motivation heraus tue ich es? Tue ich es aus Liebe? Aus einem inneren Ja heraus und mit einem freien Herzen? Oder spielen andere Motive hinein, derer ich mir gar nicht immer so bewusst bin? Welche sind das? Und will ich weiter aus dieser Motivation heraus handeln?

Bewusstsein ermöglicht Veränderung! 

Herzenswärme

Herzenswärme

Je kälter es ist, desto mehr brauchen wir sie…

Kälte und Dunkelheit haben nicht immer etwas mit den Jahres- oder Tageszeiten zu tun. Weltereignisse, Schlimmes, das passiert, Krisen und Verluste, die wir in unserem eigenen Leben bewältigen müssen oder auch Sorgen um die Lebewesen, die uns am Herzen liegen oder um uns selbst – all das kann unser Herz schwer und schwerer werden lassen, unsere Lebensfreude auffressen und unsere Beziehungen zu anderen belasten.

Aber je dunkler und kälter es wird, desto mehr Herzenswärme brauchen wir, braucht unser Umfeld, braucht die Welt. Deshalb ist es so wichtig, trotz allem nicht bitter zu werden und die Hoffnung zu verlieren und nie das Herz zu verschließen.

Pferde lassen mich immer lieben. Ihr Dasein, ihr wundervolles Wesen, das, was sie mir schenken, die Erdung, die ich durch sie erfahre, die Freude, die ich an ihnen habe und das Glück, das ich empfinde, wenn ich mit ihnen zusammen bin – all das ermöglicht mir, unbeirrt mein Herz zu öffnen, meine Hoffnung nie zu verlieren, meine Freude immer wiederzufinden und auch immer wieder die Energie zum Weitermachen zu mobilisieren.

Danke dafür.

Wir und die anderen

Wir und die anderen

Bitte nie aufhören, selbst zu denken …

Komplexe Themen können uns manchmal ganz schön (über)fordern: Man lernt nie aus, es gibt immer ganz viel, das man noch nicht weiß, von neuen Entwicklungen ganz abgesehen. Und aus dieser ständigen Unsicherheit heraus lassen wir uns dann oft zu schnell von anderen beeinflussen, die (vermeintlich) mehr wissen.

So wichtig die Bereitschaft ist, immer dazuzulernen und offenzubleiben für neue Informationen und Anregungen, für Hinweise und Ratschläge und für neue Methoden und Ansätze, so wichtig ist es aber auch, immer erstmal nachzudenken, bevor man etwas ausprobiert, anwendet oder umsetzt. Das gilt vor allem dann, wenn zu den Sachthemen auch noch eine Beziehungsebene kommt (in unserem Fall die Beziehung mit unserem Pferd), auf die sich alles auswirken kann.

Denn: Nicht alles stimmt, nicht alles passt und nicht alles ist gut.

Bitte nie vergessen:

  • Wir dürfen uns erlauben, den Rat anderer auch nicht anzunehmen.
  • Wir dürfen uns unsere eigenen Gedanken machen und uns selbst informieren.
  • Wir dürfen Erwartungen enttäuschen.
  • Wir dürfen „Nein, danke!“ sagen. 
  • Und wir dürfen unseren eigenen Weg gehen.